Kieswerk Lottstetten Kieswerk Südbaden | Ökologie

DER EISZEIT AUF DER SPUR

Tag für Tag frischen wir ganz unbewusst eiszeitliche Erinnerungen auf.
Wenn wir auf der Strasse fahren, wenn wir mit dem Zug unterwegs sind, wenn wir in den eigenen vier Wänden sitzen – überall treffen wir auf die wichtigsten Baustoffe der Neuzeit: Sand und Kies.

Rund 40 Millionen Kubikmeter Kies, Sand, Splitt und Beton setzt die Bauwirtschaft jährlich in der Schweiz ein.

Die Geduld des Gletschers fertigte das Naturprodukt. Sand und Kies sind Zeugen der Eiszeit.
Ihre Reise begann vor Jahrmillionen: Regen, Wind und Frost verwitterte Felsgestein.
Im Laufe der Zeit entstand kleinstuckiger Schutt, der durch das Gletschereis und Wasser talwärts getragen wurde. Das kantige Gestein wurde dabei ständig weiter zerkleinert und immer mehr abgerundet.

Einst wie auch heute sind die Sand- und Kiesablagerungen Träger und Leiter des Grundwassers. Ein Abbau ist deshalb nur oberhalb des Grundwasserspiegels erlaubt. Die Abbautiefe wird durch staatliche Bewilligungsbehörden festgelegt und kontrolliert. Eine Kiesschicht von einigen Metern über dem Spiegel schützt das wertvolle Wasser vor Verschmutzung.

ARTENVIELFALT FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT

Die Deutschschweizer Kiesgrubenverbände möchten den hohen biologischen Wert der Gruben der Öffentlichkeit näher bringen. Die vierteilige Buchreihe „Die Kiesgrube im Jahresverlauf“ bringt Aufschluss über das rege und vielfältige Leben in den Ödflachen. Auch private Organisationen setzen sich für die Erhaltung des Grubenglücks ein. So finden Interessierte im luzernischen Buchwald ein Erholungs- und Naturlehrgebiet mit 600 Pflanzen- sowie weit mehr als 300 Pilz- und über 100 Vogelarten.
In den über 30 Biotopen tummeln sich Frösche, Molche, Kröten und Reptilien. Seit 1982 setzt sich der Verein für den Erhalt dieser Kiesgrube ein und ist seit dem Jahr 2000 Mitbesitzer des Grundstücks.

Das Kieswerk ist aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich. Dennoch erbringt die Anlage während des Kiesabbaus wie auch bei der Rekultivierung bzw. Renaturierung ihren Beitrag zur Erhaltung der Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
Noch während Kies und Sand abgebaut werden, nisten sich die verschiedensten Lebensformen in den entstandenen Ödflachen ein. Während in der freien Natur zunehmend nährstoffreiche und feuchte Landschaftsgebiete verschwinden, bieten sich Kiesgruben als Rückzuggebiete für Tiere und Pflanzen.

DIE KIESGRUBE ALS LEBENSRAUM

Ein Kieswerk ist ein biologischer Rummelplatz und kreative Brutstätte. Kieswerke üben eine grosse Faszination aus: Sei es als inspirierender Arbeitsplatz von Malern oder als Brutstätte vegetativer wie auch tierischer Artenvielfalt.

Letztere beiden finden auf dem Areal des Kieswerks im thurgau-ischen Aawangen genügend Platz.

Trotz aktiver Förderung, lässt das Areal der Natur genügend Raum, sich auszubreiten. Kiesgruben und Steinbrüche gelten mitunter als unschöne Wunden in der Landschaft. Zu Unrecht. Gerade in älteren Gruben und nicht mehr genutzten Abbaustellen bestehender Anlagen entdecken wir eine ungeahnte Vielfalt an Pflanzen und Tieren.

Noch während Kies und Sand abgebaut werden, nisten sich die verschiedensten Lebensformen in den entstandenen Ödflachen ein. Während in der freien Natur zunehmend nährstoffreiche und feuchte Landschaftsgebiete verschwinden, bieten sich Kiesgruben als letzte Rückzuggebiete für Tiere und Pflanzen an.